klybeckplus – Ein Stadtquartier entsteht

Städtebau

Richtprojekt

Die Teilnehmenden aller Veranstaltungen und Formate haben das Richtprojekt und die vorgesehene typologische Struktur für das neue Areal verstanden und zu grossen Teilen auch gutgeheissen. Der Erhalt der Bestandes- und inventarisierten Bauten als identitätsstiftende Gebäude wurde als positiv und als Chance für ein organisches Wachstum des Projekts wahrgenommen. Begrüsst wurden auch die vielfältigen Bautypologien und insbesondere das Weiterführen der Blockrandbebauung und das Einführen einer neuen bautypologischen Form mit der Klybeck-Esplanade.


Die hohe bauliche Dichte über das ganze Areal, die grosse Anzahl an Gebäuden und die Höhe der neuen Hochhäuser von bis zu 120 Metern wurden unterschiedlich beurteilt. Einerseits wurde der angestrebte bauliche Charakter und die gewünschte Urbanität begrüsst, andererseits wurde mehrfach kritisiert, dass das Richtprojekt die bei der vorgesehenen baulichen Dichte zwingend nötigen Wohnqualitäten zu wenig abbilde und wohl auch nicht erreichen könne. Es bleibe unklar, ob mit dem Richtprojekt wirklich alltagsfähige, funktionierende Stadträume entstehen könnten. Für diese Beurteilung fehlten noch zu viele Angaben. Gefordert wurde mehrfach eine Entwicklung in kleineren Parzellen, die unterschiedlich (und von verschiedenen Bauträgern) entwickelt werden könnten. Es gälte, eine weitere «Erlenmatt» zu vermeiden.

Klybeck-Esplanade

Der bauliche Vorschlag und die Nutzungsidee der Klybeck-Esplanade war für viele Teilnehmende spannend und wurde insbesondere in den Dialog- und Beteiligungsveranstaltungen rege diskutiert. Diese Art von Stadt ist neu für Basel – und das wird von vielen begrüsst. Der Ansatz, mit der Klybeck-Esplanade einen öffentlichen Stadtort mit viel Grünraum und ohne Verkehr zu schaffen, wurde allgemein als interessant bezeichnet. Mehrfach wurde aber auch gesagt, dass die Bebauung der Esplanade sehr dicht oder zu dicht sei. Klar wurde auch, dass es auf die Art und Nutzung der Erdgeschossflächen und ihre Verbindung zum Aussenraum ankommen werde, ob dort ein lebendiger oder langweiliger Raum entstehen könne. Die Idee des Baumdachs und der Stadtgärten wurde honoriert, wenn auch die Umsetzung der Stadtgärten teil skeptisch beurteilt wurde. Für eine abschliessende Einschätzung blieben noch (zu) viele Fragen bezüglich Bauten und Betrieb offen. Auf jeden Fall zeigten sich in den Diskussionen zur Klybeck-Esplanade wichtige Entwicklungsfragen einer Stadt, die das Zusammenspiel von Bauen, Erdgeschossen, Aussenraum und Nutzungen im klybeckplus beträfen:

  • Wie gelingt das Zusammenspiel von Hochhäusern und Erdgeschossen und Aussenraum?
  • Was genau geschieht in den Stadtgärten?
  • Ist es in der Klybeck-Esplanade nicht zu schattig, zu dunkel, zu verwinkelt, zu unsicher und zu windig wegen des Fallwinds?
  • Wer soll in der Klybeck-Esplanade wohnen und welche Auswirkungen hat das auf die Nutzung und den Betrieb dieses Ortes?
  • Was ist der Beitrag der Esplanade für Kleinbasel?
  • Welche Geschäfte kommen in die Esplanade, wie gelingt es attraktive Shops an den Ort zu bringen, wird es nicht zu mondän, kann es eine Art Freie Strasse werden oder bleibt es auf sich selbst bezogen?
  • Werden sich die Menschen gerne in der Esplanade aufhalten oder gehen sie nicht lieber an das angrenzende Rheinbord?
  • Wie lange dauert es, bis die Esplanade ein begrünter Aussenraum wird? Können dort die Bäume und Pflanzen wachsen?

Klybeckplatz

Der Klybeckplatz wurde an keiner der Veranstaltungen oder Umfragen in Frage gestellt. Seine Funktion als zentral gelegener Quartierplatz und -treffpunkt wurde mehrheitlich als positiv erachtet. Unklar scheint aber, ob bei so viel Verkehr rund um die vier vorgesehenen Teilplätze eine Aufenthaltsqualität und eine positive Stimmung erzeugt werden könne. Es wurde häufig darauf hingewiesen, dass der Platz mit der jetzigen Verkehrslage nicht als Treffpunkt dienen und zum Verweilen einladen könne. Dafür müsse der Verkehr stark reduziert, entflochten oder unterirdisch angelegt und mehr Grünflächen auf dem Platz geplant werden. Dies sei in der weiteren Planung noch konkreter aufzuzeigen. Die Ergebnisse der mobilen, aufsuchenden Beteiligung machten deutlich, dass ein attraktiver Platzcharakter dank Cafés, Grün, unversiegelten Flächen, Spielmöglichkeiten, Wasserelementen aber auch genügend Platz für Aktivitäten wie ein Wochenmarkt oder OpenAir-Kino geschaffen werden könne. Wiederholt wurde auch das Bedürfnis nach konsumfreien Begegnungszonen und Aufenthaltsorten am Klybeckplatz geäussert.