Standortbelastungen – ein herausforderndes Erbe
Das Basler Klybeck-Areal gilt als «Wiege der Farben- und Pharmachemie» und blickt auf eine mehr als 150-jährige Industriegeschichte zurück. Diese lange und interessante Geschichte hat nicht nur grosse Errungenschaften für unser heutiges Leben, sondern auch viele Spuren auf dem Klybeck-Areal hinterlassen. Ab 1864 wurde das Areal zum Standort der Farbstofffabrikation und schliesslich zu einem weltweit bedeutenden Produktions- und Forschungsareal der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Dadurch können Gebäude und Untergrund belastet sein.
Altlastenrechtlich wurde das ganze ehemalige Klybeck-Chemie-Areal als belasteter und überwachungsbedürftiger Standort in den kantonalen Kataster der belasteten Standorte eingetragen. Das Grundwasser wird regelmässig untersucht.
Durch umfangreiche Untersuchungen sind inzwischen viele Standortbelastungen sehr gut dokumentiert. Die Belastung unterscheidet sich dabei je nach ausgetretenem Schadstoff, geologischer Schicht, und früherem Umgang mit den Chemikalien. Aktuell gibt es auf den Klybeck-Arealen zusätzlich auch eine sanierungspflichtige Altlast. Dabei handelt es sich um einen früheren Verlust von Chlorbenzolen im Areal 3 von Swiss Life. Dessen Sanierung wird derzeit von der Voreigentümerin BASF vorbereitet.
Solange nicht gebaut und umgebaut wird und der Zustand nicht durch die Wegnahme der Asphalt-Versiegelung gestört wird, geht keine Gefahr von einer sich dort befindlichen Belastung aus und es reicht, die Situation im Auge zu behalten. Bei konkreten Bauvorhaben muss dann aber als allererstes eine Gefährdungsabschätzung durchgeführt werden und die Entfernung der Belastung geplant werden. Baumaterial und Aushub müssen je nach Grad der Belastung gemäss eidgenössischer Abfallverordnung entsorgt werden. Jedes Bauprojekt auf belastetem Untergrund wird durch die Behörden besonders begutachtet und begleitet (nähere Informationen dazu unter Stand und Vorgehen). So sorgen auch die Eigentümerinnen gemeinsam mit den Behörden und allen beteiligten Firmen dafür, dass die nachhaltige Transformation des Klybeck-Areals zu einem neuen und lebenswerten Stadtteil gelingt.
Im Frühjahr 2025 haben die beiden Eigentümerinnen Rhystadt und Swiss Life zur Belastungssituation auf dem Klybeck-Areal informiert. Im Rahmen der Vorbereitungsarbeiten für das Richtprojekt veröffentlichten Rhystadt und Swiss Life online ausserdem umfassende Berichte zur Belastungssituation auf ihren Arealteilen. Damit kann sich die interessierte Öffentlichkeit selbst ein Bild über die Situation auf dem Areal machen. Die publizierten Unterlagen umfassen Untersuchungsergebnisse und Dokumentationen, die den Eigentümerinnen beim Kauf der Arealteile zur Verfügung standen, sowie zusätzliche Berichte zu abgeschlossenen Verfahren, welche Rhystadt und Swiss Life im Zuge des Entwicklungsprojekts in Auftrag gegeben haben.
Zukünftig soll ein regelmässiger Austausch zur Standortbelastung mit verschiedenen Anspruchsgruppen stattfinden. Die neuen Grundeigentümerinnen werden sich dazu ab Herbst 2025 mit verschiedenen Gruppen, unter anderem mit Vertreter*innen aus der Nachbarschaft und von Quartiervereinen, mit zuständigen Amtsstellen, NGOs und Fachexpert*innen treffen.
Mehr Informationen zur Standortbelastung auf den Arealteilen der Rhystadt AG erhalten Sie hier. Informationen zur Standortbelastung auf den Arealteilen der Swiss Life erhalten Sie hier.
Mehr generelle Informationen zum Thema Standortbelastungen erhalten Sie auf der Website des AUE BS.